Rasterarten im Siebdruck
11. Mai 2018 | Geschrieben von G. Bendig in der Kategorie DruckverfahrenIm Siebdruck unterscheidet man grundsätzlich zwischen einem amplitudenmodulierten Raster (AM-Raster) und einem frequenzmodulierten Raster (FM-Raster).
Beide Raster finden, in Abhängigkeit des zu druckenden Motives, Verwendung.
AM-Raster
Beim AM-Raster weisen die Mittelpunkte der einzelnen Rasterpunkte den gleichen Abstand zueinander auf. Durch unterschiedliche Rasterpunktgrößen wird der entsprechende Tonwert erreicht. Das AM-Raster weist mehrere Punktformen auf, welche in Abhängigkeit des Tonwertes verwendet werden. Die Formen reichen von rund über oval bis hin zu quadratisch.
Dargestellt werden können mit dem AM-Raster auf der Baumwolltasche mehr Feinheiten und Details als beim FM-Raster. Allerdings besteht hier die Gefahr eines Moirés (störende Muster auf dem Bedruckstoff, die durch das Überlagern des Rasters des Druckbildes und des Musters der Siebgaze entstehen können). Die Feinheit dieses Rasters wird mit der Anzahl der Punkte entlang einer gedachten Linie von einem Zentimeter angegeben. So liegen z.B. bei einem 20er Raster 20 Rasterpunkte pro Zentimeter nebeneinander.
Im Siebdruck kommen nur die gröberen Raster zum Einsatz, so dass Raster feiner als ein 24er Raster hier keine Verwendung finden.
FM-Raster
Beim FM-Raster wird die Fläche einer Rasterzelle nach dem Zufallsprinzip mit Punkten gleicher Größe gefüllt. Der Füllungsgrad dieser Fläche gibt den Tonwert an (z.B. 50% gefüllt, Tonwert=50%). Die Auflösung (z.B. 600-700 dpi) gibt die Größe der einzelnen Punkte und damit die Feinheiten des Rasters an. Durch die zufällige Verteilung der Punkte wird die Entstehung eines Moirés verhindert.
Verwendet wird das FM-Raster wenn das Druckmotiv wenige Details aufweist, also nur wenige oder gar keine Feinheiten dargestellt werden sollen oder die Gefahr eines Moirés bei Verwendung des AM-Rasters besteht.